Auf dieser Seite findet ihr Lyrik, die sich mit dem Thema Mutterschaft auseinandersetzt oder in der Zeit der Muttertät entstanden ist.
Nabelbruch
Es quellen Gedärme
Wie Vogelschwärme
Raue Familienstricke
Ältestes Ballastverquicke
Es dringt raus und wird Quelle
Verbeißt sich im Schwanz
Erbricht sich dann ganz
Stets zu Diensten, bereit
Zur Geburt innig entzweit
Schmerzspitzenbefreit
Schlüsselbund
Ich trage an meinem Schlüsselbund
Sieben Schlüssel und
Einen Fernöffner zum berechtigten Zutritt
So bleibt alltäglich-klebrig der Bindungskitt
Zwischen uns und den Kindern, sie sind zu dritt
Ich nehme Stufen im Doppelschritt
Füg mich ein in den Tanz der Hauptbahnhofsmeute
Grüße dann später mit festem Blick
Alle Bauernleute
Ich trage an meinem Schlüsselbund
Sieben Schlüssel und eine lange Trauer,
die mich ungefragt überzieht
Wie ein Nieselregenschauer
Cis
Ich liege einen Halbton unter dir
Trage keinen Seemannspulli blau
Verstehe nichts von Bier ab vier
Bin nicht schwarzweiß, aber grau
Du spielst den Halbton über mir
Die Kreuze sind gesetzt zerfetz
Mit mir das Notenblatt
Improvisieren wir mich als Frau
Reibst du dich heute noch mit mir
Ich liege einen Halbton unter dir
Das quietscht klingt schief zu tief
Kratzt wie Seemannspulli blau
Wir sind nicht glatt, schön faltig grau
Improvisieren uns als Mann und Frau
Die Kreuze sind gesetzt,
zerfetz mit mir was war und bleib im Jetzt
Rabenmutter
Rabenfutter
Kommt her euch zu laben
Ihr schwarzen Raben
Emsig wie Bienen an Waben
Weiß wimmelnd wie Maden
Verleibt euch ein Speckgaben
Ich geb euch das Futter
Bin eure Rabenmutter